Die kleinsten »Kinder der Nacht«

Brauner Bär, Nonne, Hausmutter und wie sie alle heißen: Um sich einen Überblick über die Nachtschmetterlinge in einem so besonderen Gebiet wie dem Buchholzer Moor zu verschaffen, hat der Arbeitskreis für Natur- und Umweltschutz Asbacher Land (ANUAL e. V.) am vergangenen Wochenende eine Falterzählung durchgeführt.

Titelbild: Brigitte Schmaelter

Nachtfalter im Buchholzer Moor

Brauner Bär, Nonne, Hausmutter und wie sie alle heißen: Um sich einen Überblick über die Nachtschmetterlinge in einem so besonderen Gebiet wie dem Buchholzer Moor zu verschaffen, hat der Arbeitskreis für Natur- und Umweltschutz Asbacher Land (ANUAL e. V.) am vergangenen Wochenende eine Falterzählung durchgeführt.

Neben Dipl.-Biol. Axel Schmidt von der Oberen Naturschutzbehörde in Koblenz hatten binnen weniger Tage fünf weitere Experten zugesagt. So versammelten sich am frühen Samstagabend Heinz Schumacher aus Ruppichteroth, Armin Dahl aus Haan, Hermann-Josef Heimbach aus Rheinbrohl, Brigitte und Hans-Joachim Schmälter aus Eitorf sowie interessierte Besucher und Mitglieder des ANUAL im NSG Buchholzer Moor. Zunächst wurden bei recht starkem Wind, der für den Falterflug eher ungünstig ist, Stellen gesucht, an denen sich Leuchtsäulen zum Anlocken der Nachtfalter aufbauen ließen. Nachdem acht Lichtsäulen verteilt und eingeschaltet waren und auch der Wind etwas nachgelassen hatte, ging das Anlocken der Falter mit Einbruch der Dämmerung allmählich los.

Obwohl die Witterungsbedingungen nicht optimal waren und für manche Schmetterlinge der Nektar des Heidekrauts (Erika) verlockender war als das Licht, ließen sich im Lauf des Abends einige interessante Nachtfalterarten auf den Leuchtsäulen nieder: Ein Pappelschwärmer etwa war zu bestaunen – ein recht großer Schmetterling, den man für eine Handvoll welker Blätter halten könnte –, aber auch Arten wie Spanische Flagge, Brauner Bär, Birkenspanner, Haseleule und viele andere, von denen es einige nur in Heidegebieten gibt. Neben Nachtfaltern lockten die Leuchtsäulen auch einige Käfer wie den großen Pappelbock an, Fledermäuse konnten beim Jagen beobachtet werden, und lange waren die Rufe von Waldschnepfe und Waldkauz zu hören.

Bis die Experten gegen 1.30 begannen, die Leuchtsäulen abzubauen, hatten die Teilnehmer reichlich Zeit, um die Experten bei der Arbeit zu beobachten Fragen zu stellen. Manche Falter, erklärten die Lepidopterologen zum Beispiel, sind in diesem Jahr etwas kleiner als gewöhnlich. Alle fanden, es war ein schöner, interessanter und lehrreicher Abend, der im kommenden Frühjahr wiederholt werden soll. Bisher konnten mehr als 110 verschiedene Nachtfalterarten im Buchholzer Moor nachgewiesen werden.

Die »bunte« Welt der Nachtfalter

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